50 Cent: auf den letzten Drücker
Es ist Samstagmittag, nur noch wenige Stunden bis zu unserem Social Media Dinner “Cucina Sardegna”. Wir haben uns neu eingedeckt, was das Geschirr angeht und derweil Zutaten und Drinks erstanden. Wir sind aufgeregt, nicht nur wegen des Dinners. Wir freuen uns darauf, Gäste in unserer Wohnung nicht nur zu begrüßen, sondern auch kulinarisch verwöhnen zu dürfen.
Abgesehen von der Zubereitung und der zu platzierenden Deko, fehlt uns noch frisches Brot – natürlichoriginal italienisches Ciabatta. Ein echtes Must-have für einen sardischen Abend.
Eigentlich wollten wir das Brot beim italienischen Bäcker auf dem Berliner Großmarkt erstehen: Recherchiert hatten wir, dass dieser bereits um neun Uhr morgens wieder schließt – wir waren um acht Uhr da – Bruder Pane leider nicht. Zumindest nicht mehr.
Kein Problem! Wir wussten, dass im Centro Italia (ein italienischer Supermercato in Charlottenburg) uns helfen könnte. Doch auch da standen wir – inzwischen war es neun Uhr – vor verschlossenen Türen. Öffnungszeiten am Samstag: 10.00 bis 16.00 Uhr.
In der Zwischenzeit haben wir die vorbestellten Weine und ichnusa, das sardische Bier abgeholt, noch ein paar Weingläser gekauft und frische Olivenzweige und noch frischere Oliven eingepackt . Dann war es schon fast um elf. Also noch mal Centro!
Dann der Schock: Das Brot war alle!!! Würden wir uns mit Edeka- oder noch schlimmer Kamps Ciabatti begnügen müssen? Nein, denn in diesem Augenblick kamen dampfender, wohlriechenender Nachschub. Ab zur Kasse! Immerhin warteten Zuhause Sardellen, Calamari, Würste und Käse-Spezialitäten auf ihre Zubereitung.
Zwei riesige, noch heiße Ciabatti, die an Ort und Stelle vernichtet werden wollten. Würden sie die Fahrt überleben… ‘Fünf Euro bitte’, beendete ein italienischer Sing-Sang den Tagtraum. In den Tiefen von Brief- und Hosetasche fanden sich nur noch 4, 51 EUR.
Kartenzahlung? Ab zehn Euro.
Automat in der Nähe? Fehlanzeige.
Also noch mehr kaufen oder … ‘Wie viel fehlt Ihnen denn, junger Mann?’, das Pärchen hatte es wohl auch eilig. ‘Na ja, 49 Cent.’ Die Frau begann in ihrer Handtasche zu kramen, 50 Cent wechselten den Besitzer und verschwanden in der Centro-Kasse.
‘Is mir auch schon mal passiert, beim Friseur.’, erklärte sie ‘eine andere Kundin hat mir damals ausgeholfen. Es gleicht sich eben alles aus.’
Was hat sie dafür bekommen?
Ein herzliches Dankeschön, einen Glückscent und das Versprechen, das wir diese Kette nicht unterbrechen werden.