Making of: Das Skandinavische Dinner …
…die Sache mit dem Elch.
Eines schien klar, ein Elch, zumindest Teile von ihm, sollten bei unserem Social Media Dinner Skandinavia verspeist werden. Doch woher Elchfleisch bekommen? Google antwortete mit dem Schweden-Markt. Nach eigener Aussage bietet der Shop das umfassendste Angebot schwedischer Produkte außerhalb Schwedens und Spezialitäten wie z.B. Elchfleisch.
In Berlin befindet sich ein realer Ableger des Online-Shops in der Dickhardtstr. 60. Also ging es auf nach Steglitz. Voller Erwartungen und nach einem längeren Fußmarsch hätten wir dann den Shop fast übersehen. Kleiner als gedacht …
Also rein und genauer umgeschaut. Gemessen an den zahlreichen Köstlichkeiten des Online Shops gab es leider ein recht überschaubares Angebot:
Diverse Trockenprodukte wie Knäckebrot, Konserven mit Fisch, Marmeladen, Süßigkeiten, einige alkoholische Getränke, Bücher und Deko-Artikel. Auf die Frage, wo denn der Elch zu finden sei, wurde auf die einzige Tiefkühltruhe im Laden verwiesen und einem kleinen gefrorenen Päckchen für den stolzen Preis von 40 Euro, von der Menge leider zu wenig für unsere Gäste. Erneut nachgefragt, wo es denn die restlichen Produkte aus dem Online Shop gäbe, wurden wir freundlich darüber aufgeklärt, dass alles auf Bestellung besorgt werden könne. Im Laden selbst wird aber eher wenig auf Vorrat gelagert.
Erkenntnis: Wer skandinavische Zutaten braucht, ist mit einer Bestellung im Online-Shop klar im Vorteil. Ein paar Süßigkeiten und ein schwedischer Preiselbeerwein sind an diesem Tage aber mit uns gekommen.
Wir hatten zum Glück einen Plan B. Für den Hauptgang entschieden wir uns für norwegischen Lachs. Die Sache mit dem Elch ging uns dennoch nicht aus dem Kopf. Irgendwie musste er dabei sein. Biancas Eventplanungs-Connections spielte uns dabei in die Hände und eine Woche später fuhr unser Elch aus dem Fundus Berlin einmal quer durch Stadt, um uns nach einer einmaligen, heldinnenhaften Bohr- und Dübel-Aktion beim Skandinavischen Dinner zuzuschauen.
…die Sache mit dem Alkohol.
Für ein klassisches Dinner braucht es Begleitwein. Bei einem Dinner mit Gerichten aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland keine ganz leichte Sache. Im Schweden-Markt hatten wir noch den Preiselbeer-Wein gefunden, welcher sich aber besser als Aperitif eignete. Sehr schmackhaft mit einem Schuß Zitronenwodka und Tonic *hicks* 🙂
Nach Recherchen in einigen Weinforen, wo die Frage nach skandinavischen Weinen durchaus Thema ist, war das Ergebnis: Es gibt scheinbar ein, zwei Winzer in Dänemark. Deren Weine sind aber schwer zu ordern und haben zudem Deluxe-Preise. Ein Gespräch mit den Weinkennern in der Weinabteilung der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz (eine wirkliche Empfehlung, wenn man Expertenrat braucht) hat dies bestätigt. Die augenzwinkernde Empfehlung dort war, einen Wein aus einem der nördlichsten Anbaugebiete Deutschlands zu wählen. Dieses sei Skandinavien schließlich am Nächsten. Manchmal muss einfach nur gut argumentiert werden 😉 Die Wahl fiel auf einen Weißburgunder, Saale-Unstrut (2011). Gut gekühlt hat dieser perfekt zum Lachs gepasst.
Dann brauchten wir noch Bier aus dem Norden. Ebenfalls eine kleine Herausforderung. Es gibt ja durchaus einige Kneipen, wo internationale Biere nächtelang durchprobiert werden können. Aber Shops?! Eher zufällig sind wir dann über den „Biere der Welt“-Shop im Einkaufszentrum Schöneweide gestolpert. Lange Regale mit einer Reihe von Biersorten aus aller Herren Länder. Wir haben uns einige Flaschen des schwedischem Äbro Brygg Bästa Pilsner geschnappt, die dann beim Dinner zwischen den Gängen ihre Genießer fanden.
Ein weiterer Tipp ist der Berlin Bier Shop in der Nähe vom S.Bhf. Bellevue.
Der skandinavische Klassiker für die Verdauung ist Aquavit. Es gibt diverse Sorten, wir haben uns für den norwegischen „Linie Aquavit“ entschieden. Dieser war diesmal unkompliziert im Supermarkt erhältlich.
An dieser Stelle ein kleiner aber spannender Exkurs zur Geschichte der Herstellung des „Linie Aquavit“: Der Legende zur Folge, gelangten Anfang des 19. Jahrhunderts einige nach Übersee verschiffte Aquavit-Fässer versehentlich wieder zurück nach Norwegen. Diese wurden verkostet und geschmacklich für besser denn je befunden. Die Vermutung war, dass die wacklige Schifffahrt die Aquavit Fässer ordentlich durchrüttelte und das Durchkreuzen der verschiedenen Zeit- und Klimazonen quasi das Pünktchen auf dem Aquavit „i“ war. Der Name Linie steht dabei für die Äquator-Linie, die bei dieser Schifffahrt mehrmals durchkreuzt wurde. Diese Veredelungs-Fahrt wird bis heute beibehalten und so absolviert quasi jede Flasche „Linie-Aquavit“ eine circa viermonatige Seereise ehe sie zum Beispiel beim skandinavischen Dinner in den Gläsern der Gäste landet. Ist dann die Flasche halb leer kann man auf der Rückseite des Flaschen-Etiketts den Namen des jeweiligen Schiffes und dessen Reisezeit erkennen. Unser Aquavit reiste auf dem Schiff „Tysla“ und war vom 14.Juni bis 16.November 2012 auf den Weltmeeren unterwegs.
…die Sache mit der Dekoration
Für ein thematisches Dinner ist die Dekoration und das Rahmenprogramm natürlich wichtig, um die lieben Gäste richtig einzustimmen. Wir hatten die Idee, die in Schweden beliebten Süßigkeiten wie Gummitiere und Lakritzschnecken in kleine Gläschen zu füllen und diese gleichzeitig als „Platzkärtchen“ zu nutzen.
Schwedischen süßen Cat Content und vieles mehr bekommt man in Berlin bei Herrn Nilsson. Mittlerweile gibt es zwei Shops, einen im Friedrichshain in der Wühlischstraße und einen im Prenzlauer Berg in der Stargarder Straße.
Bei einem Besuch im Flaggenhaus am Alexanderplatz haben wir die skandinavischen Länder-Deko-Flaggen bekommen. Der Shop bietet alles rund um landestypische Farben in Form von Schmuckbändern, Snack-Piksern, Wimpel und Flaggen in allen erdenklichen Größen und Formen.
Bei der Tisch-Dekoration haben wir uns durch die bekannten Mittsommernächte inspirieren lassen. Auf Pinterest gibt es zahlreiche Boards und jede Menge Ideen. Es dominieren frische helle Farben, Natur, bunte Blumen, Lichter und Kerzen. http://pinterest.com/oceantide/a-midsummer-night-s/ Mit diesen Ideen sind wir zu “Kirschblüte” http://www.xn--blumen-kirschblte-h3b.de/ unserem Blumenladen des Vertrauens gefahren und haben uns dort unseren Mittsommernachts-Blumenzauber-Traum erfüllen lassen.
Um dann noch die akustischen Sinne unserer Dinnergäste auf skandinavischen Kurs zu bringen, half uns Spotify, wo wir die Playlist POP PÅ SVENSKA gefunden haben. Unser Lieblingssong: Die schwedisch singenden Mando Diao mit „Strövtag i hembygden“, (sinngemäß “Durch den Kiez bummeln”).
Neben dem Elch an der Wand, dem Lachs auf dem Teller, dem Aquavit in den Gläsern, der blumigen Deko und der Svenska Musike ist ein Dinner immer nur so gut, wie die Menschen die am Tisch sitzen, dinieren und plauschen. Und diese waren großartigst! Danke daher an Henry&Anica, Micha&Kati sowie Jane & Bastian per Facebook-Zuschalte #ausgründen.
Das war’s zum Davor, Dabei und Drumherum. Was sich Leckeres auf den Tellern befand, ist hier noch einmal nachzulesen: https://social-media-dinner.de/menus/skandinavia-rezepte/ Gerne nachmachen, kochen und hier eure Erfahrungen teilen. Was hat euch am besten geschmeckt? Welche Tipps, Tricks und Ideen habt ihr für die skandinavische Küche?
God aptit!