Essen auf dem Camino de Santiago zwischen Burgos und Astorga
222 km und das Food-Glück auf unserer Seite
Dieses Jahr haben wir unsere vorletzte Etappe auf dem Jakobsweg nach Santiago geschafft. Alles, was wir nun “nur” noch erledigen müssen, ist der Weg über die Pyrenäen nach Burgos. Ein Kinderspiel (nicht). Aber bevor wir mit der Planung dieses kleinen Kraftakts beginnen, werfen wir einen Blick auf die kulinarischen Höhepunkte unserer diesjährigen Reise per pedes und, so viel können wir verraten, wir haben es wirklich ziemlich gut erwischt. Wir haben uns unter anderem den “richtigen” Fellows angeschlossen. Richtig heißt in diesem Fall, dass wir uns bemüht haben, mit unseren Camino-Freunden Sarah und Dan mitzuhalten. Nicht nur, weil es viel Spaß gemacht hat, mit ihnen die Abende zu füllen und den Weg gemeinsam zu bestreiten. Sarah ist noch dazu eine Köchin, die wirklich mit Leidenschaft, während alle anderen um die Pflege ihrer geschundenen Füße bedacht waren, alle bekochte. Woher sie die Energie nahm, das wissen wir bis heute nicht, aber es war inspirierend und vor allem unser wirklich größtes Glück – Pilgern mit einer eigenen Köchin. Was will man mehr?
Pilgermenü versus Köchin versus Restaurant
Durch die Erfahrungen der letzten Jahre sind wir außerdem mit großzügigem Abstand an Restaurants mit angebotenem Pilgermenü vorbeigelaufen. Diese sind grundlegend nicht alle schlecht und für 11 Euro bekommt man eine vollwertige Mahlzeit. Wir wissen aber auch, dass es besser geht und am Ende nicht wesentlich teurer sein muss. Teuer jedoch ist Spanien im Verhältnis zu den vergangenen Jahren dennoch spürbar geworden. Auch, wenn alles noch verhältnismäßig gut bezahlbar ist, so haben selbst die Herbergspreise ordentlich zugelegt. Auch, wenn ich mich wiederhole, aber gut, dass wir unsere eigene Köchin dabei hatten 🙂 Das hielt uns natürlich nicht davon ab, dass wir uns den einen oder anderen Besuch lokaler Genusstempel vornahmen, vor allem dann nicht, wenn uns der Guide Michelin dort hinführte – mitten im Nirgendwo von Spanien.
Kastilien-León – das bratende Spanien
Die Region Kastilien-León ist bekannt für ihre Braten. So gehören Spanferkel oder gebratenes Lamm zu den traditionellen Gerichten, sind aber Bestandteil eines weit größer und reicher ausgestatteten kulinarischen Ensembles. Schwein, Wild oder Pilze gehören in der regionalen Küche ebenso dazu, wie Forellen, Brot und vor allem viel Knoblauch. Was die Süßspeisen angeht, so sind viele Rezepte tatsächlich auf viele der alten Klöster zurückzuführen und klingen dann auch nicht minder ehrwürdig (z.B. Toscas de la Virgen, Virtuas de San José oder Lazos de San Guillermo). Der hier getrunkene Wein ist uns kein unbekannter Tropfen. Auf den guten Ruf des Riojas legt der Spanier in dieser Region besonderen Wert. Aber genug von Braten, Wein und Leckereien in Wort – es wird Zeit, dass wir Bilder sprechen lassen – guten Appetit, oder wie wir in Spanien zu sagen pflegen “Que aproveche!”[envira-gallery id=”4651”]